Sachlage und Tipps: Was jetzt aus den Hochzeitsplanungen wird

Stand: 18.3.2020 (Hinweis: Regelungen und Bestimmungen können sich laufend ändern; mit Informationen vom Bund Deutscher Hochzeitsplaner)

Beitragsbild/ Aufmacher: Pixabay/MiguelRPerez

 

Die Corona-Krise macht sich in allen Teilen des Alltags und des Lebens bemerkbar und hat drastische Auswirkungen auf die bevorstehende Hochzeitssaison. Wir als Hochzeitsbegeisterte können mit Euch Paaren mitfühlen, die Ihr nun vor Entscheidungen gestellt werdet, mit denen Ihr wahrscheinlich nie gerechnet habt. Wir wollen gern versuchen, Euch mit diesem Beitrag mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen.

Das Wichtigste vorneweg: Auch wenn Eure lang geplante und ersehnte Hochzeit ausfallen oder verschoben werden muss, bedeutet das kein „Nein“ zueinander, sondern es handelt sich vielmehr um ein „aufgeschobenes Ja“. Also: Bewahrt lieber die Ruhe und geht so sachlich wie möglich vor.

 

Hochzeitsfeiern in Zeiten des Corona-Virus: von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich

Grundsätzlich ist das gesamte Leben aufgrund der Ansteckungsgefahr stark eingeschränkt –die Bundesregierung empfiehlt, Veranstaltungen jeder Art zu unterlassen. Dabei gelten von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Verordnungen, denn momentan regelt jede Kommune noch selbst, wie auf den Standesämtern mit den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) umgegangen wird.

So hat Bayern beispielsweise den Katastrophenfall ausgerufen. Dort sind private Feiern in privaten Wohnräumen erlaubt. Rheinland-Pfalz rät dazu, nichtöffentliche Ansammlungen von Menschen an einem gemeinsamen Ort, wie zum Beispiel größere Feiern oder Familienfeste, abzusagen. Gleiches gilt für die Stadt Hamburg, wo derzeit Hochzeiten mit bis zu 100 Gästen erlaubt sind, gleichzeitig jedoch dringend davon abgeraten wird. In Köln sind Hochzeitsfeiern bis zum 10. April gänzlich untersagt. Es kann durchaus auch sein, dass Hochzeiten generell von behördlicher Seite aus abgesagt werden.
Unser Tipp: Informiert Euch bei eurem Standesamt, der Kreisverwaltung oder dem Ordnungsamt, um die genauen lokalen Bestimmungen zu erfahren.

 

Trauung auf deutschen Standesämtern

Unterschiedliche Regelungen gibt es auch bei den Standesämtern. Während in Wiesbaden für die kommenden drei Wochen keine Trauungen stattfinden, dürfen beim Standesamt Mainz Eheschließungen vollzogen werden – allerdings mit einer maximalen Personenanzahl von acht, also dem Brautpaar, den Trauzeugen und vier weiteren Angehörigen oder Freunden. Auch hier gilt es, sich bei den lokalen Ämtern, auf der Homepage oder telefonisch zu informieren.

 

Hochzeiten im engsten Kreis

Foto: Pixabay/vargaszs

Wenn Eure Hochzeit dennoch im kleinen Kreis stattfindet, gilt es, die grundsätzlichen
(Hygiene-)Regeln des Robert Koch-Instituts (RKI) einzuhalten, die auch der Bund Deutscher Hochzeitsplaner ausspricht:

  • Alle Räume sollten ausreichend belüftet sein.
  • Die Möglichkeit, sich jederzeit die Hände zu waschen, sollte gegeben sein.
  • Achtet alle auf eine gründliche Desinfektion.
  • So schade es auch ist, aber auf Körperkontakt, auch Umarmungen und Hände schütteln, sollte in jedem Fall verzichtet werden.
  • Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen bzw. schwachem Immunsystem. Überlegt gemeinsam, ob Ihr diese wirklich ermuntern wollt, zu kommen.

 

Hochzeit stornieren: Wer trägt die Kosten?

Wenn Ihr überlegt, die Hochzeit zu stornieren, gibt es einiges zu beachten: Laut dem Bund Deutscher Hochzeitsplaner tragt Ihr die Kosten für Eure Hochzeit zu 100 Prozent, beziehungsweise laut AGBs der gebuchten Dienstleister, wenn Ihr die Feier aus Angst vor einer Ansteckung oder Verbreitung absagt.

Nach deutschem Recht gilt zunächst der Vertrag des Dienstleisters. Hier muss zwischen Dienst- und Werkvertrag unterschieden werden. Die meisten Hochzeitsplanerinnen arbeiten mit Dienstleisterverträgen. Dabei wurden viele Leistungen schon im Vorfeld der Hochzeit erbracht, die auch zu bezahlen sind. Am besten ist es hier, sich individuell mit dem Dienstleister in Verbindung zu setzen und sich abzustimmen. Dass sich einige Dienstleister in Anbetracht der unverschuldeten Lage kulant zeigen hinsichtlich kostenfreier Verschiebungen, Anrechnungen der Anzahlungen auf spätere Termine oder dergleichen ist durchaus möglich.
Handelt es sich um einen Werkvertrag, wie es bei den meisten Locations der Fall ist, und kommt es zu einem Ausfall der Feier, bleiben die Dienstleister, also Gastronomen, Musiker etc. meist auf den Kosten sitzen.

Wichtig: Eine Versicherung gegen Pandemien, um die es sich offiziell beim Corona-Virus handelt, gibt es leider nicht.

 

Verschieben der Hochzeit

Habt Ihr schon darüber nachgedacht, Eure Hochzeit zu verschieben? Wichtig dabei ist wiederum die enge Absprache mit den Dienstleistern, schließlich haben diese schon für 2021 gebuchte Hochzeiten und sind dementsprechend ausgelastet. Manche Hochzeitsplaner haben Kulanzregelungen, um die Hochzeit in den Herbst oder Winter zu verschieben – allerdings mit Vorbehalt, schließlich weiß man nicht, wie die Situation dann aussieht.

Eventuell ist es möglich, eure Hochzeit auf den engsten Kreis zu reduzieren und die großen Feierlichkeiten zu einem anderen Zeitpunkt nachzuholen.

 

Flitterwochen absagen

Bei der Hochzeitsreise, vor allem bei Flügen, greift das Reiserecht. Hier gibt es eine Unterscheidung zwischen Pauschalreisen, die meist erstattet werden, und Individualreisen. Maßgeblich sind auch hier der Zeitpunkt und der Grund der Stornierung. Bleibt in engem Kontakt mit den Reiseveranstaltern, die sich derzeit auch kulant zeigen.

 

Hochzeiten im Ausland und Reisebestimmungen

Jedes Land hat unterschiedliche Regelungen aufgestellt, um eine Ausbreitung des Corona-Virus einzugrenzen. Dazu kann man sich am besten online beim Auswärtigen Amt informieren. Italien, wo derzeit eine strenge Ausgangssperre herrscht, ist diesbezüglich besonders betroffen.

Sowohl für Hochzeiten im Ausland als auch für Gäste aus dem Ausland ist wichtig zu beachten, dass die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen hat. Die EU schließt ihre Außengrenzen und Deutschland hat selbst Einreiseverbote in Kraft gesetzt und strenge Regeln für Touren im Inland erlassen.

 

Wichtigste Regel: Ruhe bewahren

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Bei all den Gedanken über das Verschieben oder die Stornierung Eurer Hochzeit, solltet Ihr einige Dinge nicht vergessen: Panikmache hilft keinem! In diesen Tagen in denen Vieles „drunter und drüber“ geht und das Leben zum Teil stillsteht, kann es nützlich sein, sich als Brautpaar zu vergewissern, dass es um Eure Liebe geht – also um etwas sehr Schönes in eigentlichen Krisenzeiten. Denkt dran: Ihr verliert keine Zeit, sondern gewinnt sie vielleicht dazu. Zeit, die Ihr nutzen könnt, um die verschobene Feier zu überdenken, noch Deko selbst zu basteln und vermehrt mit Menschen per Telefon, WhatsApp, Videochat in Kontakt zu treten, die Ihr vielleicht nicht zum ursprünglich geplanten, aber dann wahrscheinlich zum neuen Termin beim schönsten Tag Eures Lebens wieder seht.

 

Service:

Die Webseite https://corona.weddingrelations.de

Diese Seite ist ein kostenloses Projekt von Wedding Relations und dem Bunde Deutscher Hochzeitsplaner. Gemeinsam versuchen sie, alle Informationen zu dem Corona-Virus so aktuell, präzise und umfangreich wie möglich zusammenzutragen.